Die Utopie der Religion


January 20, 2018 in Religion

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Steuern wir auf einen Kampf der Kulturen hin? Ist der weltweite Terror an Anzeichen, aufeinander krachender Kulturen, Ideen, Werte- und Weltvorstellungen? Dann ist es auch ein Kampf der Religionen und ihrer Utopien. Denn in einer jeden religiösen Utopie schlummern Träume und Wünsche ihrer Anhänger und je stärker diese Träume, desto mächtiger, kräftiger und durchsetzungsfähiger die Utopie. Sie alle glauben an ein besseres Morgen und versprechen eine bessere Welt. Eine jede religiöse Utopie für sich ... wird sie institutionalisiert und missbraucht, um Menschen zu steuern. Nicht aber wenn man auf den Kern einer jeden Utopie schaut, denn dort wollen sie alle das eine: Empathie und Akzeptanz des anderen, der der gleiche ist.

Utopien bedeutet das Spiel mit Sehnsüchten ... und heute brauchen Teile der Menschheit mehr denn je Sehnsüchte, auf die sie ihr Handeln, Gedanken und ihre Energie fokussieren und konzentrieren können. Denn Sehnsüchte werden zu Wegweisern und helfen bei der Gestaltung von Wirklichkeiten. Utopien sollen positiv gedachte Gesellschaftsszenarien sein. Immer. Sie dürfen nicht, wie sie es werden, genutzt werden, um Menschen in die Irre zu führen. Denn das Potential bieten rosarot gemalte religiöse Utopien auch. Besonders dort, wo die Sehnsüchte aufgrund schlechter Lebensbedingungen, umso größer sind. Besonders dort, wo andere Nationen und Welten, die Lebensbedingungen gestört und zerstört haben.

In der Utopie der Religion wird etwas Übernatürliches und Anderes stilisiert zu dem einen, das es zu erreichen gilt. Es wird eine Anders-Welt kreiert. Das ist ein zentraler Unterschied zu anderen Gesellschaftsutopien. Denn sie verhaften in der Gestaltung der Realität, während die Utopie der Religion auch mit dem Leben nach dem Tod, den Einzug ins Paradies und mit dem Bild von Himmel und Hölle spielt.

Religiöse Utopien sind heute auch Fanatismus. Denn sie entzweien die Menschen mehr, als sie sie einen. Was ihr eigentlicher, utopisch gedachter Zweck ist. Hier wurde ein besonderes Konstrukt missbraucht, manipuliert und zur Waffe umgewandelt, was dazu da sein sollte, Vertrauen und Zuversicht unter allen Menschen der Welt zu spenden.

Denn die Utopie der Religion berichtet auch über das friedliche Zusammenleben aller Menschen. Hier gibt es keine Klassen, Rassen und Unterschiede. Schon aber in den Utopien der Religionen, wie sie im Kampf der Kulturen gebraucht und missbraucht werden. Dann nämlich wird von dominierenden Rassen und Menschen gesprochen; über Sünden, Vergehen und Rache. Dann ist die Utopie zu einer Distopie mutiert, an die Menschen mit der gleichen Kraft, Energie und Intensität glauben, wie an die Utopie.

Die Utopie der Religion ist heute wichtiger denn je, denn mit ihr spitzen sich die weltweit herrschenden Konflikte zu. Es sind Kämpfe, die sich auf den Glauben und auf die Religion berufen. Dabei sind so viele unterschiedliche Facetten aktiv, dass von einer Utopie der Religion nicht mehr die Rede sein kann. Viel mehr existieren mehrere Utopien der Religion und der Religionen, die alle für sich Wahrheit beanspruchen und damit den Kern einer jeden Utopie verraten und verkaufen. Denn Utopien sind Sehnsüchte und Wünsche, Entwürfe einer anderer besseren Welt. Für alle Beteiligten. In der einen Utopie der Religion gibt es keine Auserwählten durch Rasse, Klasse oder Religion. In ihr sind wir Menschen, die alle Frieden wollen und auch etwas für diesen zu tun haben.